Nagasakis schöner und natürlicher Hafen auf der Insel Kyūshū war hauptsächlich von lokalem Interesse, bis die portugiesischen Entdecker 1543 dort landeten. Es blühte schnell als Handelszentrum für europäische und asiatische Kaufleute auf und blieb seither immer ein bedeutender Hafen. Die Stadt entwickelte sich auch zu einem wichtigen industriellen Zentrum. Aufgrund ihrer Offenheit anderen Religionen und Kulturen gegenüber beherbergte die Stadt eine bedeutende christliche Gemeinschaft sowie ein geschäftiges Chinatown. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Nagasaki durch die Konzentration von Militär- und Industriestandorten zum Ziel wiederholter Bombenangriffe der Alliierten. Trauriger Höhepunkt hiervon war am 9. August 1945 schließlich der Abwurf einer Atombombe, der zweite und bis zum heutigen Tag Gott sei Dank letzte Kriegseinsatz einer Atomwaffe. Wie bereits wenige Tage zuvor in Hiroshima war die Verwüstung durch die Explosion der Plutoniumbombe „Fat Man“ entsetzlich. Ein Gebiet von mehr als 6,5 Quadratkilometern wurde dem Erdboden gleich gemacht und etwa 80.000 Menschen wurden direkt getötet, wobei noch einmal die gleiche Anzahl von Menschen dabei Verletzungen erlitt. Das heutzutage wieder aufgebaute Nagasaki hat heute eine florierende Industrie- und Schiffbauwirtschaft und zieht mit seiner Geschichte bis und einschließlich des Abwurfs der Atombombe noch immer Besucher an.