San Juan del Sur liegt am Rande einer großen halbmondförmigen Bucht an der Pazifikküste Nicaraguas und war in den 1850er-Jahren ein beliebter Rastplatz für Goldsucher auf dem Weg nach Kalifornien. Der wettbewerbsorientierte Eisenbahn- und Schifffahrtsmagnat Cornelius Vanderbilt fand einen Weg, sie per Eisenbahn und Dampfschiff über die Landenge und den riesigen Nicaraguasee zu transportieren, womit sie nicht um das Horn fahren mussten. Er versuchte erfolglos, eine Finanzierung für einen Kanal zu bekommen, machte aber trotzdem ein Vermögen. Nach einem langen Dornröschenschlaf als Fischerei- und Landwirtschaftsdepot löste 1992 ein Erdbeben vor der Küste einen Tsunami aus, der 60 Prozent der Häuser der Stadt wegspülte. Heute sind die zahlreichen nahe gelegenen Strände der Stadt ein Magnet für Surfer und Sonnenanbeter. Auf dem höchstgelegenen Punkt der Küste blickt seit 2009 die höchste Christusstatue der Welt (134 m) segnend auf die Bucht herab. Es ist ein großartiger Ort, um sich eine neue Perspektive zu verschaffen. Viele Besucher entscheiden sich für einen Ausflug in die Kolonialstadt Granada, deren Kathedrale aus dem Jahr 1583 stammt und deren kopfsteingepflasterte Straßen von bunten Häusern und Geschäften gesäumt sind und von hübschen Pferdekutschen befahren werden. Die Isla Ometepe im Nicaraguasee besteht aus zwei Vulkangipfeln und ist ein UNESCO-Biosphärenreservat. Die ganze Gegend ist übersät mit hohen Vulkangipfeln wie dem nahe gelegenen Mount Mombacho und hübschen Kraterseen. Unten an der Küste, im Naturreservat La Flor, kommen in der entsprechenden Jahreszeit die Oliv-Bastardschildkröte an Land, um zu nisten.