Das von Europa nur durch die enge Straße von Gibraltar getrennte Tanger hat eine Hybridkultur, die fast ebenso europäisch wie afrikanisch ist. Vom Cap Spartel aus kann man auf die Stelle blicken, wo der Atlantik auf das Mittelmeer trifft. Der „Hollywood“-Stadtteil, in dem sich seit jeher die ausländischen Botschaften befinden, spiegelt deutlich den europäischen Einfluss wider. Aber wenn man den Hügel oberhalb der Uferpromenade hinaufsteigt, gelangt man in die engen, gewundenen Gassen der Kasbah, des ältesten und am stärksten marokkanisch geprägten Teils der Stadt. Etwas weiter die Küste abwärts, in der Nähe von Tetouan, befindet sich eine fast unberührte ummauerte Medina mit Teilen, die ursprünglich von Andalusiern, Berbern und Juden besetzt waren. Sie ist klein genug, dass Besucher sie erkunden können, ohne Gefahr zu laufen, sich zu verirren, und schon deshalb die perfekte Wahl als UNESCO-Weltkulturerbe.